Sonntag, Mai 14, 2006

Routeburn und Wanaka

Nachdem ich jetzt endlich weiss, wie man Routeburn schreibt, kann ich auch was drueber erzaehlen.

Generell heisst, an einem klaren, sonnigen Tag ist die Aussicht vom Routeburn Track am hoechsten Punkt, dem Harris Saddle, fast unuebertrefflich. Wo es schon heisst "an einem klaren, sonnigen Tag" hab ich mir natuerlich die Wettervorhersage angeschaut. Eigentlich hatte ich ja geplant, sowohl Routeburn als auch Milford Track zu machen. Die Gruende, es nicht zu machen, hab ich ja schon erklaert ;).

An meinem letzten Arbeitstag hatte ich mir nen Nerv geklemmt und fuer ein paar Tage Schmerzen im Bein, also net grad die besten Voraussetzungen, um wandern zu gehen. Hab mich dann fuer Dienstags losfahren entschlossen, da es bis Mittwoch auf jeden Fall gut bleiben sollte. Also war ich gut gelaunt im Bus (mitgefahren bei nem Lord of the Rings Locationstour.. yeah..) nach Glenorchy, als der Busfahrer meinte, wir sollen uns beeilen, ab Mittag gibts Regen. Gut, ich haetts mir denken koennen..

Mit mir zusammen sind noch 2 Amipaarchen hingefahren, die eigentlich ganz witzig waren. Gelaufen bin ich aber alleine, wollte meine Ruhe haben. Fit wie ich war hat mir der Aufstieg zur ersten Huette bis auf krampfhafte Atemnot und zusammenbrechendes Kreuz quasi gar nix ausgemacht. Ungeschickterweise war ich schon um halb 2 dort, also noch massig Zeit bis Sonnenuntergang. Mein erster Plan, den Rucksack in der Huette zu lassen und ohne zum Harris Saddle hochzugehen ist foermlich ins Wasser gefallen. Geregnet hats dann auch noch ne Weile, so bis Donnerstag nachmittag. Gluecklicherweise gabs den Starkregen meist nur nachts.

Den ersten Abend hab ich dann Uno spielend mit den Amis verbracht. Irgendwann, nach meinem Gefuehl um 11, fragte jemand, obs denn schon so 10 Uhr und schlafenszeit ist. Da ich 6 schon dachte, es muesste ungefaher 9 sein hatte ich schon ein schlechtes Gefuehl. Wir sind dann um viertel nach 8 auch alle genervt ins Bett. So Abende koennen sich boes ziehen.

Die Oefen in den Huetten bringen uebrigens gar nix. Holz gabs keins in der Huette und das, dass wir gesucht hat, war nach 2 Stunden im Ofen so langsam getrocknet.

Der Aufstieg zum Harris Saddle war ziemlich cool, die Aussicht oben allerdings.. Naja, waere der Nebel nicht gewesen, der die Sichtweite auf ungefaehr 100m begrenzt hat, waere die Sicht bestimmt gut gewesen. Auf den Photos sah es zu mindest immer gut aus..). Also gings weiter, bis zur McKenzie Huette, die erstaunlicherweise noch kaelter war als die Routeburn Falls Huette, was aber auch rein gefuehlstechnisch an meinen durchnaessten Klamotten gelegen haben koennte. An dem Abend wurde kein Uno gespielt, die Zeit ging noch langsamer rum und wir waren wieder um halb 9 im Bett.

Am letzten Tag hats geregnet, was ich ja glaub ich schonmal angedeutet hatte. Was eigentlich auch ziemlich cool war, da der letzte Part im Fjordland NP liegt mit den coolen, bisschen mystischen Waeldern dort. Der Regen erhoeht die Anzahl der Wasserlaeufe und Faelle noch deutlich, wodurch die Landschaft noch an Reiz gewinnt.

Freitag bis Sonntag war ich dann in Wanaka. Die Hauptattraktion von Wanaka, jedenfalls die, die ich am meisten genutzt habe ;), ist das Kino. Urspruenglich ein Raum voller Plastikstuehle haben die Leute aus Wanaka ueber die Jahre ihre alten Sessel und Sofas vor der Tuer dort abgestellt, die jetzt mittlerweile die Sitzgelegenheiten darstellen. Schaut so bisschen aus wie in nem chaotischen Wohnzimmer. Dazu gibts selbstgemachtes Eis und selbstgemachte Cookies. Sympathisch genug, um sich 2 Filme anzuschauen, draussen hats naemlich geregnet und gestuermt.

Nach Wanaka hinzus bin ich gehitcht, also getrampt. Nachdem ich auf dem Weg von Queenstown zu Chardfarm nach dem Routeburn Track nur ganze 5 Autos warten musste hats dieses Mal ueber 20 Minuten gedauert bis mich jemand mitgenommen hat. Man trifft dabei meist auf relativ skurille Typen. Ich bin mal von Queenstown aus von nem aelteren Mann mitgenommen worden in ner Karre, die aussah, als waere sie aus 3 verschiedenen Autos zusammengeschweisst worden. Er sah auch wie ein in die Jahre gekommener Cowboy, hat coole Countrymusik gehoert (Kassetten natuerlich ;)) und mir erstmal nen Tenny angeboten, also ne Dose Whiskey-Cola. Er hatte glaub schon ein paar Intus ;). War aber ziemlich witzig drauf. Was allerdings auch am Alkohol gelegen haben koennte..

Ansonsten gibts nix neues. Morgen wird gepackt und Dienstag gehts ins Warme.

Bis denn. Holger