Montag, Mai 29, 2006

Von Muffensausen und faulen Eiern

So. Nachdem es morgens um 5 noch boes geregnet hat sah es um 7 Uhr richtig gut aus. Nach dem Telefonat um 8 Uhr morgens hies es allerdings noch, sie wollten noch bisschen abwarten wie sich das Wetter entwickelt. Ueber Taupo waers zwar recht ok, die Absprungzone aber noch bewoelkt. Gut, also gewartet. Mit uns gewartet haben noch Britta und Lucas, ein Paarchen aus Stadeken-Elsheim, und de Heinrich, den wir schon in National Park Village getroffen hatten. De Heinrich heisst eigentlich Thorsten, aber da als wir uns gefragt haben, wie de Heinrich dann eigentlich nochmal heisst hiess er halt Heinrich.

Um halb 9 kam dann die Zusage: "Wir springen vielleicht". Vielleicht? Also gut, ab zum Flughafen, die Armageddon-Fliegeranzuege angezogen und.. gewartet. Mittlerweile wurd das Wetter wieder schlechter, die Springer, Pilot und wir sassen also nur genervt rum. 2 Stunden spaeter wurd uns gesagt, wenns in 10 Minuten nicht besser wird fahren wir wieder heim. 10 Minuten spaeter wurds besser und wir sind los.

Ich ueberleg als, wieso wir eigentlich springen wollten. Der Hauptgrund, in Taupo zu springen ist ja, weil es dort so billig ist. Bungeejumpen wollte ich eigentlich nie, Fallschirmspringen hat mich aber schon gereizt. Als ich am Flughafen sass hab ich mich aber schon gefragt, wie stark es mich eigentlich reizt. Wobei es da noch ging, nur als wir dann mit 16 Leuten im Flugzeug sassen bzw ins Flugzeug gepresst wurden und es immer hoeher ging kam schon ein gewisses Muffensausen auf. Immerhin hat mein Tandempartner ja gesagt als ich gefragt hatte ob er das schomal gemacht hat. Dann weiss er hoffentlich ja auch, was er macht ;). Irgendwann waren wir auf 12000 Fuss, die Tuer ging auf und Thorsten wurd rausgeschubst. Dann Lucas, Britta, Andy.. Mein Typ, ein Schwede, der mich am Anfang nur auf schwedisch angeredet hat was mich leicht irritiert hat (nur weil mein Name schwedisch sein koennte muss er net grad die Sicherheitsanweisung in schwedisch machen.. ;)), hat mich waehrenddessen immer weiter nach vorne geschubst. Dann sassen wir am Rand, Fuesse aus dem Flugzeug. Ok, wie war das nochmal? Smoerebroed irgendwas. Ach ja, Haende an den Harnisch, Fuesse nach hinten, Augen aufhalten, rausgeschmissen werden, 4 Sekunden spaeter Haende in die Luft reissen und geniessen. Klappte eigentlich ganz gut, Augen waren auf (auch wenn ich die ersten 2 Sekunden net wirklich was gerafft habe) und dann gings ab ;). Ich persoenlich fands ziemlich cool, Muffensausen war ziemlich schnell weg und genossen hab ichs auf jeden Fall. Es kommt einem halt alles relativ unwirklich vor am Anfang, zu mindest glaubt man fest dran, dass irgendwann der Fallschirm aufgeht ;). Wir hatten echt relativ Glueck, die Sicht war verhaeltnissmeassig gut und ich hab endlich auch mal Lake Taupo gesehen. Die 45 Sekunden freier Fall kommen einem allerdings vor wie 10. Dann gings noch ne Weile am Schirm Richtung Erde, beim runterkommen sind wir fast in Andy gerauscht und gelandet sind wir weich auf dem Hintern. Alles in allem sehr sehr witzig ;). Mit uns gesprungen ist uebrigens auch Vin Diesel, der allerdings inkognito als Stephen aus Irland unterwegs war. Er hat auch bestritten Vin Diesel zu sein, was ich auch verstehen kann, der hatte naemlich richtig Muffensausen ;). Aber wir haben Bildbeweise :D.

Danach gings direkt weiter nach Rotorua (sowas wie die touristische Hauptstadt von Neuseeland). Rotorua ist bekannt fuer die Geysire, rauchende Krater, Maorikultur und.. Gestank nach faulen Eiern. Die ganze Stadt stinkt, definitiv kein Platz an dem ich mein Leben lang wohnen moechte.

Wir haben dann in Rotorua Wibo, nen Hollaender, wieder getroffen. Man trifft ueberhaupt die Haelfte der Leute immer wieder, was daran liegt das alle immer in die hoechstbewerteten BBH Hostels gehen und entweder hoch oder runter reisen ;). Abends wurd uns dann Shithead beigebracht (mir erst am naechsten Tag, da ich den Abend bei nem PAarchen aus den USA verbracht hab mit bisschen Wein und Gespraechen ueber Central Otago, die haben da naemlich auch gearbeitet). Freitags waren Andy und ich Whitewater raften auf dem Kaituna River. Das ist der Fluss mit dem hoechsten zu raftenden Wasserfall der Welt mit 7 Metern. Eigentlich waere der Fluss wegen des Regens der letzten Tage gesperrt gewesen. Allerdings hat Jack Osborne, seines Zeichens Sohn von Ozzy und seit 5 Tagen am Kayaken in Neuseeland um fuer den 7 Meter Wasserfall zu trainieren, den er bezwingen wollte. Unser Guide meinte, dass er dabei boes ins Wasser fallen wird, was wir leider nicht gesehen haben da alles von Security und Fernsehleuten abgeschirmt wurde.

Das mit dem ins Wasser fallen wurd im Laufe des Raftings aber relativ plausibel. Die haben uns vorher ewig erklaert was wir machen muessen falls wir kentern. Kopf unter das Boot stecken und in der Luftblase atmen bis die aufs Boot hauen und das wieder umdrehen. Falls wir unter den Wasserfall geraten dann zu ner Kugel zusammen rollen damit wir hochgetrieben werden, sonst wuerden wir naemlich ewig unter Wasser gehalten werden von dem nachfliessenden Wasser. Blabla, schon klar. Wir kentern ja doch nicht.

Wir sind natuerlich gekentert und ich glaub weiterhin, dass unser Guide das mit Absicht gemacht hat. Ich fands auch recht witzig, bin naemlich neben dem Boot gelandet, alles kein Stress. Das Maedel bei uns im Boot fands nicht so witzig, die ist naemlich unter dem Wasserfall gelandet und war da schon ne Weile unter Wasser. Nach dem ersten Schock gings ihr aber auch wieder gut und fuer uns gings weiter. Das ganze hat nicht wirklich so arg lange gedauert, 45 Minuten oder so, war aber echt witzig. Allerdings haben wir nur so pseudosachen gemacht wie 2mal kurz paddeln, stop, dann hat uns der Guide Wasserfaelle und Stromschnellen runtergesteuert und wir haben wieder bisschen gepaddelt. Die ganze Arbeit machen halt schon die ;).

Samstag morgen hats dann mal wieder boes geschuettet und Andy, Heinrich und ich (Heinrich war mittlerweile auch in Rotorua) sind nach Wai o Tapu gefahren, einem Thermalpark ausserhalb Rotoruas. Thorsten ist dann wegen des Regens nicht mit in dem Park, aber Andy und ich wollten nicht ungetan wieder zurueck. Bilder sind leider glaub nicht soo toll geworden. Der Regen wurde zwar schwaecher, aber die Farben (dafuer ist dieser Thermalpark beruehmt) kamen nicht so wirklich rueber (zu viele Wolken, zu wenig Licht) und der bloede Nebel von den heissen Quellen hat staendig die Linse blockiert ;).

Ansonsten sind wir noch bisschen durch die frische Luft Rotoruas gelaufen und haben uns die Stadt angeschaut. Abends kam dann eine Bekannte Wibos, Renata, ebenfalls aus Holland, mit ihrem Fahrrad an. Die ist bei dem Sauwetter die ganze Strecke von Taupo nach Rotorua gefahren, mein Respekt.. Haben dann im Zuge des Rugby Finales (Wellington gegen Christchurch) noch bisschen Abschied gefeiert, da es dann wieder weiter ging.

Gestern waren wir dann in Whakatane, heute gehts weiter bis hoffentlich nach Coromandel Town und dann ab Richtung Norden. Mehr gibts nicht zu erzaehlen ;).

Bis denn. Jetzt muss ich erstmal Andys Kommentar kommentieren, net das der irgend nen Mist erzaehlt ;).