Donnerstag, März 04, 2010

Mérida ueber Holbox nach Tulum

Die Puuc-Ruinen waren definitiv sehenswert, zu mindest Uxmal als Abschluss, welches sehr gut erhaltene Verziehrungen und eine voellig andere Bauweise als die mir bis dato bekannten Ruinen aufweist. Das Thema Mérida haben wir dann auch wieder recht schnell abgeschlossen, auch wenn das Hostel echt nett war, aber von Mérida aus ist es einfach zu weit bis zum Meer ;-). Entsprechend sind wir mal wieder morgens um 5 aufgestanden um auszuchecken und den Bus um 6:30 nach Chichen Itza zu bekommen. Kurz nach Oeffnung waren wir dort dann auch angekommen und konnten die Ruinen noch vor den Busmassen aus Cancun und Tulum geniessen, die kamen naemlich erst um Mittag.

Unser anschliessendes Ziel war ja, auf Empfehlung, die Isla Holbox. Dort hin zu kommen von Merida aus war aber wohl nicht so einfach, zu mindest hat uns jeder einzelne Angestellte an egal welchem Bus-Terminal gesagt: Nach Chiquila? (Das ist das Oertchen, von dem die Faehre aus die Insel anfaehrt). Nach Chiquila kommt ihr nur ueber die lange Route von Merida aus. Wir wollten ja aber extra ueber Chichen Itza fahren, das liegt ja schon fast auf der Haelfte des Weges. Wir haben dann einen Bus gefunden der in El Ideal haelt, einem Ort mitten im Nirgendwo mit 4 Haeusern und einem riesigen Taxistand. Der Taxistand ist fuer all diejenigen, die kein Spanisch sprechen und deshalb in El Ideal ausgesetzt werden und gerne nach Chiquila moechten. Der Taxistand ist fuer uns. Zu mindest war der Taxipreis vertretbar. Auf dem Weg nach Chiquila hat es dann angefangen, zu regnen. In Chiquila war es windig. Verdammt windig. Faehrkarte gekauft, in die Faehre gesetzt, ewig gewartet. Irgendwann meinte dann ein Angestellter der Faehre, dass wir aufgrund des Windes entweder erst um 19 Uhr fahren, falls der Sturm sich legt, oder am naechsten morgen. Falls der Sturm sich legt. Die Chancen fuer die Fahrt noch am gleichen Abend hat er mit maximal 30 zu 70 beziffert, also haben wir uns ein Hotel gesucht. Und was zu essen. Es gibt genau 1 Hotel in Chiquila und 1 Restaurant, welches an diesem Abend Ruhetag hatte. Oder gar kein Restaurant war. Sie haben den Trupp von ca. 14 hungrigen Faehrgaesten naemlich doch reingelassen, an einen groesseren Plastik-Biertisch in einen Raum, den wir 14 mehr als ausgefuellt haben. Dafuer war der Fisch samt Tortillas, Salsa und Salat wirklich gut und die Runde auch sehr angenehm. Das Hotel dafuer nicht so.

Am naechsten morgen fuhr die Faehre wieder, wir also rueber, ein Golfauto-Taxi zum Lonely Planet Pick fuer Isla Holbox genommen (wir wollten uns mal was goennen, also ein recht neues Mittelklasse-Hotel fuer 600 Pesos ausgewaehlt). Die Autos auf Holbox sind uebrigens fast ausschliesslich so kleine Golfautos, wahrscheinlich weil die weniger Sprit verbrauchen und auch recht gelaendegaengig sind, es gibt naemlich nur sandstrassen. Sandstrassen, die alle von den Wassermassen des Vorabends voellig ueberflutet wurden. Ganz Holbox, das etwa maximal 3 Meter ueber dem Meeresspiegel liegt, sah leicht mitgenommen aus. Im Hotel meinte die Zicke an der Rezeption dann, dass das Zimmer 1300 Pesos kostet, 600 koennte gar nicht sein und sei nie so gewesen. Wir hatten keinen Bock auf grosse Diskussionen, wollten wieder gehen, sie hat uns 1000 angeboten und wir uns drauf eingelassen, da wir ja nur 2 Naechte bleiben wollten und das Hotel schoen aussah. War es auch. Die Schweden im Nebenzimmer, die mit uns am Vorabend in Chiquila waren, haben uebers Internet gebucht fuer 600 Pesos.

Am naechsten Tag haben wir eine Bootstour gemacht. Am Vorabend hatten wir einen Touranbieter gefragt, was sein Boot kostet, er meinte 1500 Pesos, maximal 6 Personen. Da wir keinen anderen gefunden haben sind wir zur Zicke an die Rezeption. Die meinte, 1500 sei viel zu viel, sie sucht uns was. Und hat einen Anbieter gefunden, der 1000 Pesos wollte. Da die Schweden auch mit wollten hat das vom Preis her gepasst. Die Zicke meinte noch, der Bootsfuehrer sei sehr gut und das Boot auch sehr gross.

Der Bootsfuehrer konnte leider kein Boot fuehren, was man schon beim Versuch gemerkt hat, das Boot vom Pier abzulegen. Als er es endlich geschafft hat klingelte sein Telefon, er meinte, es kommen noch 2 und hat wieder angelegt. 1 Paarchen aus Italien kam, wir abgelegt, Pelikane beim nisten gesehen, Flamingos als kleine rosa Punkte gesehen und ansonsten war es ok, aber eher unspektakulaer. Als die Italiener ins Boot kamen meinte die Schwedin: Cool, dann wirds ja noch guenstiger fuer uns; und ich musste da schon lachen weil die Zicke uns am Vorabend ja schon so uebers Ohr gehauen hat. Beim aussteigen stellte sich heraus, dass die Italiener wirklich auch bei uns im Hotel schlafen und die Zicke meinte, die Bootsfahrt kostet sie 250 Pesos pro Person. 1000 Pesos, die wir "fuers Boot" bezahlen, plus 500 Pesos macht 1500 Pesos. Nicht ungeschickt. Im Hotel angekommen (wir sollten dort zahlen) meinte die dann auch echt, dass macht dann 250 Pesos pro Person und wollte uns erzaehlen, dass der Bootsfuehrer ja das Boot wechseln musste auf ein groesseres Boot und 1500 waer ein guter Preis. Da musste ich sie leider dezent anfahren und ihr erklaeren, dass wir nur 1000 zahlen. Holbox ist wirklich eine schoene Insel, aber die Frau geht gar nicht.

Mit einem italo-mexikanischen Paarchen, ebenfalls von dem Abend in Chiquila, haben wir uns dann ein Taxi geteilt nach Tulum, hat uns immerhin ca. 5 Stunden Fahrtzeit gespart. Wieder auf Empfehlung haben wir dann im Hostel Los Mapaches geschlafen, direkt bei den Ruinen Tulums, nicht weit weg vom weissen Sandstrand und kristallklaren, blauen Meer. Endlich in der Karibik angekommen ;-). Das Hostel war etwa 2 km vom Zentrum Tulums entfernt, aber die netten Inhaber stellen kostenlos Fahrraeder zur Verfuegung. Die Ruinen Tulums hab ich dann Volker ueberlassen, ich kann keine Steine mehr sehen. Die Zeit hab ich beim gemuetlichen Fruehstueck im Hostel verbracht mit einigen anderen Gaesten um danach an den Strand zu gehen, Wetter geniessen. Am naechsten Tag dann nochmal in eine Cenote zum schnorcheln und dann ging die Fahrerei wieder los. Ab nach Cancun, 1 Nacht schlafen, entscheiden, dass Cancun nie wieder Reiseziel wird da viel zu touristisch, und jetzt sind wir wieder in Mexiko City. Das Mittwochs uebrigens viel voller, freundlicher und angenehmer aussieht als bei unserer Ankunft in Mexiko. Liegt vielleicht auch daran, dass wir tagsueber dort waren, und es nicht nur Abends oder morgens gesehen haben. Heut gehts jetzt nur noch ins Museum fuer Anthropologie und dann ab in den Flieger. Adiós.