Samstag, März 06, 2010

Sprachkurs

Spanisch ist einfach. Sobald man nur die einfachsten Grundbegriffe des spanischen Wortschatzes, wie hola, adios und cerveza, verinnerlicht hat, kann man mit jedem Einheimischen auf Malle kommunizieren. Derart verbal bewaffnet und der Gewissheit der Kommunikationssicherheit ging es also nach Mexiko. Irritiert war ich schon nach kurzer Zeit, dass mein, in 2 Volkshochschulkursen angeeignetes, Fachspanisch in Mexiko nicht immer funktioniert hat. Dabei kamen wir doch am Ende bis Unidad 3.

Lektion 1: Eis bestellen

Gegenüber vom Hostel in Mexiko City lag ein Öko-Soya-Multistore, welcher auf kleinstem Raum alles bot, was das Herz bzw. der Mensch benötigt. Tacos, Eis und Sojasprossen. Die kleine Eis-Insel zur Strassenfront lockte mit frisch und selbst gemachten Waffeln und einer riesigen Eisauswahl. So gab es Eis nicht nur auf Waffeln, sondern auch in kleine Plastikbecherchen und als Eis am Stil, ebenfalls selbst gemacht. Auf spanisch bestellt man das Eis also mit einem lapidaren "hola", ausgestrecktem Zeigefinger und hilflos hingegrunzten "naranja y limon, por favor". Als wir uns in der Schlange angestellt haben kam eine junge Mexikanerin auf uns zu, wedelte mit einem Kassenzettel, sah uns nett an und sprach auf spanisch auf uns ein. Nach einem "pardon, hablas inglés" ging sie allerdings nur an uns vorbei und stellte sich vor uns in die Schlange. Ok, wir müssen wohl an die Kasse. Die Kasse steht hinter den Sojasprossen, ohne Sichtkontakt zur Eisinsel. Beim Gedanken, an der Kasse erklären zu müssen, das wir statt Eis am Stil und Plastikbecher gerne ein Eis hätten, bzw. erstmal überhaupt ein Eis hätten, und zwar das aus Yoghurt, nicht das aus Milch und nicht das aus Wasser (alle Sorten gabs geschickterweise dreifach, um die Touristen in erhöhte Erklärungsnot zu bringen), das ganze auf Waffel und eventuell statt Naranja und Limon die Sorten, die im Eistopf in der Theke so gut aussehen... bei diesem Gedanken haben wir dann aufgegeben.

Sprachkurs, Lektion 2: Hühnchenbrust mit Gemüse

Am letzten Tag waren wir mit Anne und Marie, zwei Mädels der Free-Tour durchs Museum der Anthropologie, nochmal mexikanisch essen. Die Tour war übrigens so free, dass man nur den Guide mit 50 Pesos Trinkgeld pro Person versorgen musste. Der Guide war, wer sonst, Locito. Im gleichen Tempo wie bei den Pyramiden und mit den gleichen Geschichten ("this is all false"), haben wir dann das Museum abgeklappert. Anschliessend sind wir in ein recht gehobenes mexikanisches Restaurant mit Stoffservietten und Dosenbier. Nachdem wir die angebrannten Tortillas in die letzte Salsa unseres Mexikoaufenthaltes getunkt hatten wurde uns beim studieren der Karte klar: Steak ist aufgrund unseres kleinen Restbudgets nicht drin. Aber, es gab ja Hühnchen. Hühnchen mit Gemüse. Caldo de Pollo, ins englische übersetzt mit Chicken Broth. Sowohl Anne als auch Marie waren sich mit mir einig, dass ist Hühnchenbrust. Muss ja sein, Broth klingt ja wie Brust. Dann kam der Kellner und hat allen Besteck gebracht. Mir einen Löffel. Wofür bitte braucht man einen Löffel für Hühnchenbrust mit Gemüse? Als die Gemüsebrühe kam hat mein knurrender Magen mir noch vorgegaukelt, dass die Hühnerbrust gerade noch auf dem Grill schmort und gleich im Anschluss kommt. Als nichts kam haben wir das Wörterbuch bemüht und mir wurde klar, dass das Hühnchen schon in der Brühe war, nur eben nicht als Fleisch. Fast wie damals in Frankreich, als ich wirklich Gemüsesuppe wollte und Gemüsepastete bekam. Gut geschmeckt hats, das bisschen Wasser mit Grünzeug drin..


Sprachkurs, Teil 3: Stewardessen-Spanisch.

Flugzeugkommunikation.

Volker: "Agua Mineral."
Stewardess: "Bier!"

Und gibt ihm ein Bier.

http://www.youtube.com/watch?v=zXVBmC-woHk

1 Comments:

At Freitag, März 12, 2010 11:40:00 PM, Blogger Die von Kamekes` said...

Hola Holger, und was ist nun Dein Fazit dieser Reise??? Ich erbitte noch einen quasi Abschlussbericht!...Danke Dir für Deine stets äusserst luschtigen Berichte...Liebe Grüsse aus der eisigen Schweiz von Carolin

 

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