Montag, Januar 16, 2012

Phuket, PhiPhi, Krabi, Khao Sok, Pha Nghan

Die letzten Tage war wenig Zeit, also kommt jetzt mal wieder ein größeres Update.

Der Flug nach Phuket hatte ca. 30 Minuten Verspätung, was bedeutete, dass ich erst gegen 0:30 Uhr dort landen würde. Bis ich aus dem Flughafen kam war es 1 Uhr morgens und ich hielt Ausschau. Ausschau nach dem kleinen Schild mit meinem Namen, dass der Taxifahrer des Kata Center Inn hochhalten würde, wie es im Vorraus per Email vereinbart war. Dummerweise stand da niemand. Nachdem ich die Reihe der Schilder etwa 3 mal abgelaufen war musste das Telefon herhalten, ein Anruf bei Kata Center Inn folgte. Leider meinte die Dame am Telefon, dass sie nicht wüsste, wer ich sei, sie keine Reservierung sehe, auch von einer Anzahlung wüsste sie nichts und Email Kontakt mit mir hätte es schon gar nicht gegeben.

Eigentlich hätte ich an dem Punkt mir einfach ein anderes Hotel in der Nähe suchen sollen. Aber, erstens war es 1 Uhr nachts und zweitens hatte ich bereits einen Teil der Summe anbezahlt bei meiner Reservierung über hostelworld. Also wieder durch die Sicherheitskontrolle in den Flughafen (in Thailand werden alle Taschen und Menschen lose gescannt beim Eintritt in Flughäfen und wohl auch bei gewissen Metro Stationen.)

Die Dame an der Info stellte dann den Kontakt mit Kata wieder her, ich wollte nicht schon wieder mit meinem deutschen Handy telefonieren. Lange Diskussion und irgendwann brachte mich dann der Mitarbeiter des Flughafens, der seltsamerweise die ganze Zeit neben mir stand, wieder nach draussen. Es stellte sich dann raus, dass er kein Mitarbeiter des Flughafens war sondern Taxifahrer, und zwar der letzte, der noch am Flughafen anzutreffen war.

Die vollkommen überzogene Forderung von 35 Euro auf immerhin 30 Euro runtergehandelt und ne Stunde in den Süden zum Hotel gefahren. Großes Entschuldigungstrara, auf einmal gabs mich doch, sie hätten aber angeblich meine Antwort auf die Taxianfrage nicht bekommen. Meine Emails sagen was anderes. Die Nacht war der reinste Horror, dauertropfendes Klo, handgespültes Geschirrgeklapper vor dem Fenster, irgendjemand, der durchgehend gehämmert hat. Am nächsten Morgen wieder ausgecheckt, nach Phuket Town mit dem Minibus für sensationelle 75 Cent (sag das mal jemand dem Taxifahrer der letzten Nacht) und dort auf die Fähre nach Koh PhiPhi.

PhiPhi wurde berühmt durch "The Beach", der sich auf einer der kleinen, umliegenden Inseln von PhiPhi befindet. PhiPhi selbst berechnet pro eintreffenden Passagier 50 Cent Dreckpauschale, da die Insel hoffnungslos überlaufen, zugebaut und zugemüllt ist. Was sie mit dem Geld machen ist mir schleierhaft, jedenfalls nicht den Müll wegräumen, der stapelt sich dort nämlich und die Insel stinkt. Am liebsten wäre ich direkt weiter nach Krabi geflüchtet, habe mich dann aber für 2 Nächte aufenthalt überreden lassen. Primär, weil die letzte Fähre nach Krabi bereits abgefahren war, sekundär weil ich minimum 2 nächte bleiben musste.


Die umliegenden Inseln von PhiPhi, die ich beim schnorcheln am nächsten Tag gesehen habe, sind allerdings durchaus hübsch, wenn auch sehr voll mit Touristen. Der berühmte Strand aus Leonardo di Caprios Film "The Beach" allerdings ist dermassen voll, dass von Athmosphäre nichts aufkommen kann. Da wird Billig-Bucher sind sind wir nicht über die offizielle Bucht gelandet, dort kostet der Eintritt 100 Baht, sondern über eine Art Hintereingang. Der ist kostenlos, inklusive dicker Seeigel, die sich auf dem Meeresboden verstecken, über den man die Insel erreicht. Die Proll-Budget-Bucher im Schiff neben uns wurden auf Booten zum Hintereingang gefahren, wir mussten schwimmen. Dafür war die Tour günstig. ;-) An dem Tag durfte ich mein französisch mal wieder auffrischen, da sowohl die Hostelinhaber als auch meine Zimmernachbarn Franzosen waren. Besonders letztere sprachen fast nur Französisch, war vielleicht mal wieder ganz hilfreich. ;-)

Von PhiPhi aus ging es nach Krabi. Dort wollte ich ursprünglich nur 1 Nacht bleiben um dann nach Khao Sok zu fahren, Krabi stellte sich allerdings als durchaus nett heraus, zudem waren die Zimmergenossen im ersten Dormroom Thailands, den ich gefunden habe, angenehm. Mit Mat aus dem Elsaß ging es dann am nächsten Tag zum Kayaken in den Mangroven. Die Mangroven, prinzipiell Bäume im Wasser, umrandet von den beeindruckenden Kalksteinfelsen, die für die Andamanenküste typisch zu sein scheinen, waren wirklich faszinierend.

Weiter ging es nach Khao Sok. Nachdem ich eigentlich erst vor Ort buchen wollte hab ich mich mal wieder beschwatzen lassen von einem Schlepper am Minibus-Center in Krabi. Das Angebot war nicht schlecht, die Bungalows der Jungle Hut Bungalows nicht berauschend, aber relativ günstig. Beim eintreffen in Khao Sok wurde ich erstmal begrüßt mit "Do you like Monkeys?) Die Antwort auf die Frage, erhielt ich bald, ebenso wie die Anwort auf "What´s your Name? -I´m Holger, and you? - Call me "Crazy Woman". Wo bin ich denn da gelandet??

Die Affen durfte ich bald kennen lernen. Ich hatte es mir gemütlich gemacht auf der Verande meiner kleinen Hütte auf Stelzen, vor mir ein Buch und neben mir eine leere Pringles-Dose, Wegzehrung auf der Fahrt nach Khao Sok. Plötzlich - eine Bewegung neben mir, und ich sehe, wie einer der hinterhältigen Affen sich am Balkon hochgeschlichen hatte, meine Pringles Dose schnappte und mit der Beute schleunigst nach unten verschwandt. Die Dose fest im Griff gings dann hoch auf den nächsten Baum, aus meiner Reichweite.

Dann folgte zuerst eine eingehende Inspektion der Dose (ah, leer), dann der Versuch die Dose mit den Zähnen zu teilen und dann.. ein sehr amüsanter Kampf um die Dose, als nach und nach mehr Affen kamen und ihren Teil am Spaß einforderten. Am Schluss waren 8-9 Affen damit beschäftigt, die Dose durch die Gegend zu werfen und sich gegenseitig abzunehmen. Irgendwann war die Luft dann raus und ich konnte sie wieder aufsammeln und dem Mülleimer zukommen lassen. Am nächsten Morgen wurde ich übrigens davon geweckt, wie ein Affe auf dem Nachbarbalkon versuchte, die Bierflaschen des letzten Abends zu untersuchen und die Reste zu trinken. Beeindruckend, wie geschickt die mit ihren Händen sind, er hatte jede einzelne Flasche am Hals und warf sie dann genervt auf den Boden, als nichts mehr heraus kam..

Eine Begegnung der anderen Art hatte ein kleines Mädchen. Ich war gerade im Restaurant, gleichzeitig auch Check Inn von Crazy Woman, als ein Mann ebenfalls einchecken wollte. In dem Moment ertönen panische Hilferufe eines kleinen Mädchens, der Mann rennt, wie von der Tarantel gestochen, zu einem der Pavillons. Er hatte die Tür aufgelassen und ein Affe kam in die Hütte und erschrak die Tochter zu Tode.

Den Abend verbrachte ich auf Night Safari im Dschungel, war allerdings nicht soo spektakulär. Unser Guide versuchte uns allerdings zu erklären, dass alles, was wir sahen, tödlich ist. Naja, so gut wie alles. Neben etlichen (sehr großen) Spinnen war eine Civet Cat, eine kleine Schlange (tödlich) und ein Mini-Skorpion die beeindruckenste Ausbeute. Gut, nen Tiger wollte ich auch nicht unbedingt im Freien sehen.

Den folgenden Tag verbrachte ich ebenfalls noch in Khao Sok, auch wenn ich abends eigentlich schon in Pha Ngan hätte sein müssen. Das habe ich allerdings gecancelt, dort regnete es am Samstag ohne Ende. Statt dessen ging es mit dem Longboat auf einem künstlichen Stausee, der 1982 geschaffen wurde, in Richtung einer der dortigen Höhlen. Um den Stausee zu schaffen mussten mehr als 900 Menschen umgesiedelt werden. Zeugnis sind heute nur noch einige wenige Baumstumpfe, die aus dem Wasser heraus ragen. Unser gefühlt 14 jähriger Bootsführer schiffte uns also zu einer der schwimmenden Dörfer. Dort hatten wir erst einmal 1 Stunde Freizeit, die ich mit Kayaken und Affen beobachten verbrachte. Nach dem, durchaus leckeren, Mittagessen gings dann los. Trekking zur Höhle, Höhlentour, zurück zum Boot laufen. Meine Schuhwahl, Flip Flops, stellte sich als relativ mies heraus, allerdings wurde ich vorher gewarnt, das diverse Bachläufe zu überqueren seien und man zudem in der Höhle ein Stück schwimmen muss, festes Schuhwerk ist also auch nicht gerade geeignet. Der Regenwald von Kao Sok heisst nicht umsonst Regen Wald, es war extrem matschig auf den Wegen. Kao Sok gilt als die regenreichste Region Thailands. Nachdem wir zum eingang der Höhle gerutscht, gekraxelt und gewatet sind haben sich nach 1 Metern in der Höhle 3 Teilnehmer der Gruppe entschieden, nicht mit durch die Höhle zu gehen, was sich im Nachhinein als keine schlechte Wahl heraus stellte.

Nicht, dass es nicht unglaublich beeindruckend gewesen wäre, allerdings war der Weg teils schon recht beschwerlich, nicht gerade geeignet für ein 12jähriges Kind und eine ständig lamentierende, übergewichtige Pfälzerin. Nachdem wir einen kleinen Wasserfall herunter gekraxelt sind und ca. 6 Meter schwimmend passieren mussten wurde der Weg einfacher, trotzdem weiterhin sehr rutschig. In der Höhle sind etliche Stalaktiten und Stalagmiten und auch sonst ist die Atmosphäre dort drin sehr beeindruckend.

Bis kurz zuvor war es nicht klar, ob wir überhaupt in die Höhle gehen würden, da bei Regen die Guides nicht in die Höhle gehen. Vor 5 Jahren sind dort einmal 8 Menschen gestorben, als nach starken Regenfällen die Höhle geflutet wurde. Vorstellen kann man sich das durchaus, wenn man drinnen steht. Nach 2-3 der Strecke gab der erste meiner Flip Flops dem Wasserdruck beim waten nach und löste sich in seine Einzelteile auf. Jack, unser gefühlt 18jähriger Guide, half mir mit seinen, zu kleinen Flip Flops, aus. Als wir wieder aus der Höhle kamen fing es stark an zu regnen. Prinzipiell wurscht, da wir eh komplett nass waren, aber es machte den Weg zurück noch schlammiger und nasser, zudem legte Jack ein ordentliches Tempo vor, da es schon spät war. Ich war mittlerweile in Flip Flops eines der Russen unseres Trips, die dieser nicht brauchte, weil er lieber seine Turnschuhe durchsiffte. Die stellten sich aber als noch schlimmer als Jacks raus, die waren nämlich zu groß und extrem rutschig. Also auf der rechten Seiten den noch verbliebenen meiner alten Flip Flops angezogen, im Matsch stecken geblieben und auch diesen verloren. Auf exakt die gleiche Weise bin ich meine Flip Flops in Mexiko los geworden, damals aber praktischerweise direkt vor einem Laden, der welche verkaufte. Jetzt war ich im Regenwald.

Beim Austausch der Schuhe hab ich dann die Leeches kennen gelernt. Blutegel, die allerdings keine Krankheiten übertragen sollen. Dafür sind sie nervig und sehr saugend. Und überraschend klein, wie kleine Würmer, man sieht sie kaum.

Zurück gings dann wieder im Longtail Boot, immer noch komplett nass da es immer noch regnete. Alles in allem aber ein sehr spassiger Ausflug. Generell war Kao Sok sehr beeindruckend und ich würde jederzeit wieder hierhin kommen. Selbst zu Crazy Woman.

Den Sonntag hab ich dann fast komplett mit Transfer nach Kho Pha Ngan verbracht und heute mit schlafen, lesen, Pool, Wolken anschauen. Nachdem ich eigentlich für die restlichen Tage jeweils eine Massage vorgesehen hatte bin ich mir aktuell unsicher. Die Dame gestern war sehr rabiat, mir tut alles weh. ;-)

So long, hier auf Pha Ngan dürfte nicht viel passieren, Berichte also erst wieder aus Bangkok.