Sonntag, Januar 08, 2012

Thailand : Bangkok, Chiang Mai, Trekking mit Chan

Angekommen in Bangkok musste ich schon nach wenigen Stunden an die Worte von Chan denken, die er mir warnend per Email im voraus hat zukommen lassen: Pass bei den Leuten in Bangkok auf. ;-)

Gemeinsam mit einem andren Reisenden aus Deutschland, Marco, bin ich per Zug und Metro gegen 16 Uhr am Hauptbahnhof in Bangkok angekommen, von wo aus mein Zug am Abend in Richtung Chiang Mai gehen wuerde. Gute 3 Stunden blieben also noch, und Marco bot an, gemeinsam mit mir noch was zu unternehmen bevor er sich ein Hostel suchen wuerde. Also standen wir ratlos mit Reisefuehrer und Karte vor dem Bahnhof. Direkt stoppten freundlich laechelnde Thailaender und /innen, um uns zu fragen, wohin wir denn moechten. Die ersten beiden erklaerten uns noch den Weg in Richtung China Town, der dritte erzaehlte dann eine Weile mit uns und als wir fragten, was er uns denn als Einheimischer fuer 3 Stunden Bangkok empfehlen wuerde schlug er einen Fahrt auf dem Fluss vor. Statt 4000 Baht wuerde er da eine super guenstige Stelle kennen, die viel guenstiger sei. Wir sollten keinesfalls mehr als 1700 Baht bezahlen. So ganz das Gefuehl fuer das Geld hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, 4000 Baht sind immerhin stolze 100 Euro, 1700 Baht noch um die 40 Euro. Angekommen am Pier meinte die Dame 1800 Baht, wir haben nur 1700 bezahlt und schon im Boot sitzend hab ich dann, endlich, auch den Reisefuehrer bemueht und da stand was von 1000. Ich nehm an, ebenfalls per Boot und nicht pro Person. Also sind Marco und ich fuer jeweils gut 20 Euro den Fluss hochgeschippert. Die angepriesene Fischfarm war ein Junge, der als Show mit einem Netz im Wasser stand, vom Koenigspalast sah man vom Wasser aus nur ein Dach und der Seitenarm, in den wir noch geschippert sind, zeigte die Armut und die Baracken, in denen die untere Schicht der Thai dort leben muss.

Gut, aber man lernt ja draus. ;-) Der Nachtzug dagegen war ganz witzig. Aus Sebastians Erfahrungen lernend hab ich mich fuer KFC statt nicht so scharfem Thai essen aus dem Bahnhofs-Restaurant entschieden. Ebenfalls ein Fehler, das schmeckt halt einfach nicht. Das Huehnchen von der Garkueche vorm Bahnhof bestand allerdings auch nur aus Knorpel, nicht aus Fleisch. Muss man moegen, meins ist das nicht.

Per Nachtzug gings also hoch gen Chiang Mai. Im Laufe des Abends und der Reise kam dann noch ein Paarchen aus Frankreich dazu, die sich im Laufe des Morgens, als ich wieder wach und fit war, als angenehme Gesprachspartner herausgestellt haben. Zug sollte gegen 9;45 ankommen, am Ende wars dann nach 12. Abgeholt wurde ich von meinem Tourguide fuer die Trekkingtour, Chan.

Auf seine Empfehlung hin gings zum Wat Phrathat Doi Suthep, einer der bedeutensten Tempel Nordthailands. Etwas seltsam fuehlte es sich allerdings an, mit der Kamera in mitten der betenden Thai zu stehen, umringt von weiteren Touristenscharen. Meinen anschliessenden Kochkurs haette ich fast verpasst, da ich mich mal wieder hoffnungslos verlaufen habe in Chiang Mai und auch der Tuk Tuk Fahrer weder was mit Smile House Hostel noch mit Shimaii House, wie Chan es aussprach, anfangen konnte. Selbst der Anruf bei Chan half da nicht viel weiter, irgendwann hat er das Hostel aber doch gefunden.

Kochkurs war klasse, Essen super lecker. Huehnchen mit Reis, selbstgemachte Curry Paste, Curry und dann noch Reis mit Huehnchen und Cashew Kernen. Die Dame vom Kochkurs meinte dann, zu Shimaii House einfach nur links aus dem Haus raus, wieder links abbiegen und dann zum Wasser, dann sei ich schon fast da. Leichter gesagt, als getan, wieder irgendwo abgebogen und dank Touri Info das Hostel in 100 Meter Entfernung entdeckt. Liegt allerdings in einer Seitenstrasse, aber irgendwie schaut alles hier noch gleich aus. ;-)

TREKKING MIT CHAN aka "EAT, EAT, TASTE GOOD"

Chan bietet hier einen Komplett-Service. Abholung am Flughafen, Hostel-Empfehlung, Touri-Tips und Kochkurs-Buchung. Aktuell sitze ich in seinem Haus an seinem PC, habe gerade mit ihm zusammen Abend gegessen, vorher hier im Haus geduscht und trink gerade das zweite Bier mit ihm. Ich werde hier rundum versorgt.

Auf dem Trip waren wir, neben Chan, zu siebt. Ueberwiegend deutsch besetzt mit Thomas und Jenny, Reza und Tanja sowie Dave und Katie aus Montana. Der Trip begann mit einkaufen (Klopapier), Fahrt zum Wasserfall, alles noch recht unspektakulaer. Spannender wurds bei den, in Bambus gekochten, suessem Reis mit Sesamkoernern beziehungsweise Bohnen, die wie Rosinen schmeckten und aussahen. Sehr sehr lecker. Nach schier endloser Fahrerei ging es dann endlich ans wandern. Ca. 2 Stunden durch den Wald, unterbrochen von diversen Stops, bei denen Chan uns vieles ueber die Natur und ueber die Lebensweise der Hill-Tribes erklaert hat, unter anderem, wie er als kleiner Junge mit der Zwille Fledermaeuse gejagt hat und wie sie mit Stoeckchen oder brennenden Blaettern Flughoernchen aus Baeumen gejagt haben. Wieso? Eat, eat, taste good! Fledermause allerdings nur von November bis Februar, in den andren Monaten essen diese Fruechte durch welche sie nicht mehr schmecken. Nur dann also schmecken die nicht?

Nachdem wir selbst unser geschickt mit der Zwille testen durften gings zum ersten Dorf. Die Karen sind aus Birma eingewandert und leben seit etlichen Jahrzehnten in den Bergen Nord-Thailands. Das Dorf liegt versteckt mitten im Wald, ganze 47 Einwohner, Nummer 47 gerade wenige Monate alt. Schon Mittags durften wir Chans Kochkuenste geniessen und die super leckeren Fruechte (Ananas, Wassermelone). Die Guave, die er uns unterwegs am Baum andrehen wollte, schmeckte eher wie ein Apfel etliche Wochen vor der Reife. Kann man moegen, muss man nicht.

Den Abend verbrachten wir dann am Lagerfeuer mit Bier und Geschichten aus Chans Leben, unter anderem die mir schon bekannte Geschichte mit dem Roller und seinen 2 Toechtern. More than 200 kilos on the scooter. Chan wiegt ca. 60, seine Toechter sind 12 und 14. Fast Food. Eat, Eat, taste not good. ;-)

Am naechsten Tag erklaerte uns Chan noch die Geraetschaften, mit denen die Karen und auch die sonstigen Bewohner Nordthailands die Reisfelder beackern und die Rattenfalle. Wofuer die ist? Eat, eat, taste good! Dann gings wieder mit wandern los bis hin zu einem kleinen Dorf, wo wir Lunch hatten. Danach kamen die Elefanten. Ich musste/durfte hinten auf den Nacken. Die armen Elefanten bekamen normalerweise immer Bananen von den Touris geschenkt, leider gabs im Dorf keine mehr und der Elefant versuchte mich staendig davon zu ueberzeugen, dennoch eine Banane in den Ruessel zu stecken, den er mir hinstreckte. Immerhin war unserer nur dabei, die Strecke mit Kokosnussgrossen Elefantenkotbaellen zu pflastern, der Elefant von Reza und Tanja hat dagegen versucht, seinem Hunger zu begegnen in dem er mit seinem Ruessel den halben Dschungel ausriss und as. Prinzipiell war das Elefantenreiten schon witzig, gerade hinterm Kopf sitzend spuerst du in Oberschenkel und Hintern wirklich jeden einzelnen Schritt sehr intensiv. Nach einer Weile zieht sich das ganze dann aber doch. Chan ritt uebrigens nicht mit. "Kotschen" meinte er dazu nur. Verstehen kann ichs. Gesehen haben wir heute uebrigens noch Gottesanbeterinnen und riesige Ameisen. Eat, eat, taste good!  Die essen alles, die Thailander.

Abends gleiche Prozedur. Sehr sehr gut essen, Geschichten am Lagerfeuer, Bier. Der letzte Tag begann mit Bamboo Rafting. Gleiche Prozedur wie beim Elefantenreiten, am Anfang sehr spassig, zwischendrin dann doch etwas zaeh, bis auf die einzelnen Stromschnellen, das machte schon sehr spass, vor allem, als wir auf einen Felsen aufgelaufen sind, uns dann aber doch noch freistossen konnten. Zuerst durften Thomas und ich die Steuerstoecke hinten nehmen und ab und zu die Richtung damit korrigieren, wobei das Floss, das uebrigens extra fuer uns zusammen gebaut wurde und nur ans langen, dicken Bamboo Stangen bestand, zusammengeshchnuert mit Bast, eigentlich durchweg mit der Stroemung in die richtige Richtung durch die Stromschnellen floss.

Wieder Mittag essen, Orchideen- und Schmetterlingsfarm und schon war der Trekking Trip wieder vorbei. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass es durchaus mehr wandern haette sein koennen, Elefantenreiten und Bamboorafting Spass machen, aber man es auch nicht zuu lange haben muss, die 3 Tage trotzdem unvergesslich bleiben. Das sehr einfache Leben der Bergvoelker dort zu sehen, die teils sehr witzigen Geschichten von Chan, die sehr sympathische Gruppe waren definitiv ein klasse Erlebnis.

Gleich gehts dann zum Flughafen, runter in den Sueden, und ich bereue jetzt schon, den Phuket Flug gebucht zu haben und nicht noch mehr Zeit hier oben im Norden verbringen zu koennen. Ab also aufs Malle Thailands, ab in die Touristenstroeme. Mal schauen, wie es da wird. ;-)