Donnerstag, Februar 23, 2006

Scheiss kalt ists hier..

Geburtstag feiern mal anders. Ich war glaub nicht mehr so frueh im Bett seit ich 5 wurde oder so ;).

Andrew meinte im Vorfeld, ich soll mich im Backpacker auf Stewart Island einquartieren, dann wuerden wir uns schon finden. Guter Plan. Ich bin auch schoen als erster von der Faehre, Gepaeck geschnappt und zum Backpacker Hostel gelaufen. Dummerweise waren die ausgebucht, die andren Schlaumeier, die gemuetlich auf ihr Gepaeck gewartet haben haben im Vorfeld reserviert.. Die ganze Meute kam mir dann grinsend entgegend, als ich aus dem Hostel geschlichen bin.

Gott sei Dank gibts in Orban (so hiess das Kaff mit ca. 300 Einwohnern glaub ich) mehr als eine Location fuer Backpacker. Allerdings wurde nur eine im Lonely Planet als empfehlenswert erwaehnt, ansonsten wurde gesagt, das von unsittlichen uebergriffen auf Frauen berichtet wurde. Zum Glueck bin ich keine Frau. Trotzdem war mir das Backpacker Haus direkt hinter dem Haupthostel bisschen unsympathisch, was vor allem daran lag, dass es aussah als wuerd es gleich einstuerzen.

Eine hilfreiche DOC Touriinfofrau hat mir aber dann den Tip gegeben, ich soll es doch mal bei "The View" probieren, die haette heute morgen noch was frei gehabt.

Also bin ich da hin und hab mich erstmal verlaufen, was bei der Groesse der Insel und insgesamt 20 km geteerte Strassen schon ein kleines Kunststueck ist. Wer haette auch gedacht, dass ich ernsthaft diese steile Strasse hoch muss.. Gut, der Name "The View" haette ne Glocke ringen koennen..

Also bin ich den zweithoechsten Berg Neuseelands nach Mount Cook (so kams mir jedenfalls vor, was viel fuer meine Fitness sprechen laesst ;)) hochgekraxelt um mich bei einer etwas seltsamen Frau einzuquartieren und erstmal ein saladsandwhich zu essen.

Den Tag hab ich dann relaxt am Strand verbracht, da ich zu faul war, noch gross was zu unternehmen. Ausserdem hatte ich ja Bedenken, Andrew zu verpassen, der mich irgendwann nach dem Tauchkurs im Backpacker treffen wollte. Also hab ich den schlauen Plan gefasst, so ab 17 Uhr zum Backpacker Hostel zu gehen und dort in der Lounge auf die andren zu warten, wusste ja nicht wann die ankommen. Hab mir echt Gedanken gemacht ich koennte die verpassen. Auf dem Weg zurueck bin ich dann im Supermarkt eingekehrt, um ein Eis zu kaufen, geh raus und.. treff auf Andrew und Lucy. So klein ist die Welt. Oder zu mindest Stewart Island.

Wir sind dann erstmal ein Bier trinken gegangen, zusammen mit noch einem Iren Namens.. John? Sowas in der Art. Anschliessend essen, nochmal Bier trinken und dann.. joah, dann mussten die andren schon wieder los, da sie zum Nachttauchen gegangen sind. Das war so gegen halb 9 ;). Spannender Abend also.

Am naechsten Tag bin ich wandern, Kurztrips um die Ortschaft rum. Nach ca. 2 Kilometern traf ich dann auf Andrew, Lucy und die andren, die sich grade in einer Bucht in ihre Tauchklamotten geschmissen haben. Als ich zurueck kam hatten sie grade Mittagspause und als ich Abends mit wandern fertig war bin ich ihnen direkt in ner Kneipe in dem Kaff ueber den Weg gelaufen. So viel zum Thema "verpassen" auf Stewart Island. Die Insel ist so klein, das geht gar nicht..

Am naechsten Tag war ich dann auf Ulva Island. Mein Reisefuehrer sagt, dass die Luft schon beim betreten der Insel von Vogelstimmen erfuellt ist. Najaa.. So wild wars jetzt net. Am ersten Strand hab ich nen Vogel gesehen, den ich faelschlicherweise euphorisch fuer nen Kiwi gehalten hab, da er nen langen Schnabel hatte und nicht fliegen konnte. Hab dann aber recht schnell gelernt, dass es in Neuseeland noch mehr Voegel mit langen Schnaeblen gibt die nicht fliegen koennen ;). Das war ein Kewa, und die sind recht nervig weil sie staendig nach Futter suchen. In deinem Rucksack.

Montag Mittags bin ich dann wieder nach Bluff gefahren mit der Faehre und bekam schon einen Schock, da ich dachte, meinen Ex-Juniorchef Patrick zu sehen auf der Faehre. Nach Ruecksprache mit Armin war er es aber wohl doch nicht. Ich hab mich jedenfalls unauffaellig verdrueckt..

Bin dann noch bis kurz vor Dunedin gefahren und hab an nem recht netten See uebernachtet, sogar mit fliessend Wasser und richtiger Toilette. Luxus pur. Ausserdem hab ich meinen Block auf nem schwarzen Tisch plaziert, um mal wieder paar Notizen nieder zu schreiben. Dummerweise war das Schwarze Vogelkacke..

In Dunedin hab ich das Highlight der Stadt besichtigt, die Speights Brauerei. Von den 6 Bier war 1 gut und 1 ok. So viel zum Thema Highlight. Ist aber das meistgekaufte Bier Neuseelands.

Dafuer hab ich in Christchurch mein neues neuseelaendisches Lieblingsbier entdeckt: Montheights. Die Brauerei ist ansaessig in Greymouth (da mach ich auch noch ne Fuehrung ;)) und wurde vor ein paar Jahren aufgekauft und die Brauerei von der Suedinsel auf die Nordinsel verlegt. Aus Protest hat die gesamte Suedinsel aufgehoert, Montheights zu trinken, kurz drauf war die Brauerei wieder in Greymouth ;). Seehr sympathisch wie ich finde. ;)

Wie grade erwaehnt bin ich seit gestern in Christchurch, morgen gehts dann zurueck in Richtung Queenstown, evtl. ueber Mount Cook (der hoechste Berg Neuseelands). Dorthin hab ich auch nen Mitfahrer, einen Schotten. Den Namen hab ich dummerweise vergessen, ihr wisst ja wie schlecht ich mir Namen merken kann.. Werd ich aber hoffentlich morgen im Laufe des Tages wieder rausfinden.

Leider versteh ich nicht, was er sagt, weil er Schotte ist. Gott sei Dank ists nicht ganz so schlimm wie irisch.. Bis Montag muss ich dann noch ein paar Sachen abklaeren bezueglich meiner Arbeit auf Chard Farm, dann gehts in Richtung Gletscher fuer Gletscherkraxeln und anschliessend weiter in Richtung Norden, Abel Tasman National Park und dann Weingueter.

Jetzt gehts erstmal wieder runter in die Bar nebenan, da hats gute Livemusik. Ich brauch nur waermere Klamotten, hier ists echt kalt abends. Und mein Kopf friert mittlerweile.. ;). Hab mir heut extra ne neue Muetze gekauft aus echt neuseelaendischer Wolle ;).

Bis denn.

Freitag, Februar 17, 2006

Neuseeland - Land der grossen, weissen Wolke (und der Schafe)

Hey,

seit letztem Samstag bin ich jetzt in Neuseeland. Da Andrew mich nicht vom Flughafen abholen konnte (hatte Tauchkurs), wurde ich von einer Freundin Andrews abgeholt, Kirstie, die weder mich noch ich sie kannte. Also meinte Andrew, ich soll vor dem Flughafeneingang auf einem Bein huepfen, damit sie mich erkennt. Sie haette aber ein Schild dabei, wuerd wohl auch so klappen ;).

Treffpunkt war 3 Uhr vorm Flughafen. Nachdem ich 20 Minuten vergeblich nach einer kleinen, energischen Blonden Ausschau gehalten hatte, mittlerweile alle anderen Reisenden weg waren und ich allein vorm Flughafen stand fing ich schon an, mir bisschen Sorgen zu machen. Dann kam allerdings eine kleine, energische Blonde vom Parkplatz aus her gerannt. Dummerweise ohne Schild, fing aber schon an, mich erfreut anzustarren. Also starr ich ebenfalls erfreut zurueck, und fang, mit beiden Rucksaecken vorne und hinten aufgeschnallt, wie wild an, auf einem Bein zu huepfen. Schien zu klappen, da sie anfing zu grinsen und ebenfalls auf einem Bein naeher zu huepfen. Da war sie mir schon sympathisch ;).

Kirstie fuhr mich dann nach Queenstown, wo ich auf Andrew warten sollte, der um 5 kommen wollte. Also erstmal Queenstown erkundet und zum Lake Wakatipu (oder so) gegangen. Da fing schon was an den Fuessen an zu jucken..

Um 5 war ich dann am Treffunkt, ner Bierkneipe (Gott sei Dank). Gott sei Dank, da 3 Bier spaeter Kirstie kam, um mich wieder abzuholen, da es bei Andrew spaeter wird. Spontan wurden wir dann noch zum BBQ eingeladen und meine Finger fingen an zu jucken.

Am naechsten morgen hatte ich nen Ausschlag am halben Koerper. Allergie gegen Neuseeland oder Kiwis, eins von beidem. Also erstmal in die Apotheke (offene Apotheken Sonntags sind ein Traum) und Tabletten geholt. Da Andrew wieder auf Tauchkurs war bin ich mit seinem Auto in der Gegend rumgefahren und hab mein Traumauto gefunden. Mitsubishi Delica von 1986. Kleinbus mit Matratze und reichlich Platz. Am naechsten Tag gleich gekauft, da drin wohn ich jetzt ;).

Auto kaufen in Neuseeland ist auch eine sehr witzige Sache. Du gehst zur Post, Kaeufer und Verkauefer fuellen einen Zettel aus und das Auto ist dir. Wenn du ein schnelles Auto hast musst nicht mal zahlen, der Verkaeufer hat ja kein Auto mehr um dir zu folgen ;). Ich hab kein schnelles Auto.

Im Gegenteil *g*. Das Tempolimit hier in Neuseeland ist 100. Wenn ich versuche, schneller als 100 zu fahren gibt mein Auto quietschende Geraeusche von sich. Wahrscheinlich, weil es Angst hat. Also fahr ich brav meine 90 - 100, um ehrlich zu sein hab ich naemlich in dem Auto auch Angst, schneller zu fahren ;). Hab ich schon das Sonnendach erwaehnt? Mein Baby hat ein elektisches Sonnendach und ne Klimaanlage ;). Ich hab Bedenken, das die Klimaanlage heimlich laeuft, da mein Spritverbrauch bei 13,3 Litern liegt, womit ich bei 35 Liter Tankinhalt 270 km fahren kann. Net schlecht, oder? Super Bleifrei.. Wenigstens liegen die Spritpreise auf dem Level, als ich das erste Mal fuer meinen Roller getankt hatte, vor zig Jahrzehnten. 1,46 Dollar (= DM) fuer Super Benzin, goettlich.

Zurueck zu Neuseeland. Nachdem ich Montag beim Arzt war, um zu fragen, was das fuer ne Allergie sein kann (50 Dollar kostet hier ein Praxisgebuehr ;)), bekam ich ne Salbe und die Info, das es irgend ein Gras oder was im Wasser waere. Der koennt mein neuer Hausarzt werden.. Jetzt, nach ner knappen Woche, ists wieder weg ;).

Dienstag bin ich dann aufgebrochen in Richtung Milford Sound. Auf der Strecke nach Te Anau hab ich zwei Maedels aufgegabelt, die mit ihrem Auto liegen geblieben sind. Gabi aus Australien und Vanda aus Polen, beide so zwischen 45 und 55 und auf Midlife Crisis Urlaub in Neuseeland. Beide sehr nett, war die Fahrt nach Te Anau nicht so langweilig.

Abends, auf der Strecke zwischen Te Anau und Milford Sound, hatte ich dann meine erste Nacht im Van vor mir. Schon stylisch an nem Fluesschen geparkt, Spaghetti mit Tomatensauce und Karotten als Gemuesebeilage gekocht und Bier im Fluss kalt gelegt. So laesst es sich leben ;). Morgens dann im Fluss gewaschen, natuerlich ohne Seife, um die Umwelt nicht zu belasten.

Mittwochs war ich wandern, Donnerstags hatte ich dann meinen Kanutag, den ich in Queenstown gebucht hatte. Kanufahren auf dem Milford Sound. War ganz witzig, vor allem da ich einer von 2 Leuten war, die noch nie Kanu gefahren sind. Da sie aus versehen eine Person zu viel gebucht hatten waren die 2er Kanus voll und eine Person musste in nem einer Kanu fahren. Dass fiel ihnen ein, als noch 3 Personen uebrig waren. Ein Paarchen, von dem die Frau weder Kanu gefahren ist noch ueberhaupt schwimmen kann und ich. Da ich nicht am Tod der Frau durch ertrinken Schuld sein wollte bin ich ins einer Kanu. Scheisse sind die Dinger eng. Und schaukeln. Dummerweise hab ich ja recht lange Beine, die Lenkpedale sind recht weit vorne und nach oben ist der Platz ein bisschen durch Plastik eingeschraenkt. Ein bisschen sehr. Nach 5 Minuten waren meine Fuesse eingeschlafen und ich hab sie nur durch extrem waghalsige Verrenkungen wieder wach bekommen, was der Stabilitaet meines Kanus nicht grad zugute kam ;).

Trotzdem wars verdammt witzig, auch weil ich mich mit der Zeit an das taube Gefuel in den Beinen gewoehnt hatte und Kanu fahren wirklich ziemlich viel Spass macht, grade bei so einer beeindruckenden Kulisse wie Milford Sound. Nur die Flugzeuge und Hubschrauber, die staendig ueber uns hinweg geflogen sind, haben die Atmosphaere bisschen gestoert..

Nach 3 Stunden Kanufahrt hatte ich 2 Stunden Pause, um dann in einer kleineren Gruppe von 3 Personen + Fuehrer eine abendliche Wanderung am Milford Track gemacht haben, der angeblich schoensten Wanderroute der Welt (die ich auch gerne wandern wuerde, die leider aber ausgebucht ist bis Mitte April = Ende der Saison). Dort hab ich dann auch meine heissgeliebte Baseballkappe (den Sonnenschutz brauch ich mittlerweile..) wiedergefunden. Auf dem Kopf meiner Mitreisenden, die sie morgens im Aufenthaltsraum der Milford Lodge gefunden hat, wo ich sie kurz vorher hab liegen lassen ;).

Gestern hab ich wieder schon auf nem Parkplatz geschlafen und bin zur Zeit grade in Invercargill. In 2 Stunden geht meine Faehre nach Steward Island. Dort treffe ich heute Abend Andrew und Lucy (Arbeitskollegin von Andrew und bald auch mir). Bis Montag bleibe ich wohl auf der Insel um dann Dunedin anzuschauen und wieder nach Queenstown zu fahren. Dort geh ich am Samstag mit Lucy, Kirstie und ihrem Mann Brad auf ein Konzert. Danach gehts nach Christchurch und dann Richtung Norden. Denke ich jedenfalls ;).

Soviel fuer heute. Bis denn. ;)

Mittwoch, Februar 08, 2006

Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon


Am naechsten Morgen gings dann auf die 3-taegige Ayers Rock Tour. 3 Tage? Als ich an der Hostel Rezeption mit nem Zettel empfangen wurde, auf dem um Rueckruf meines Reiseveranstalters gebeten wurde war mir klar, das koennen nur gute Neuigkeiten sein. Die 5-Tages-Tour wurde von exakt 2 Personen gebucht, eine davon war ich ;). Also wurde ich auf eine 3 Tages Tour umgebucht und 2 1-Tages-Touren bei einem andren Veranstalter gebucht, um die letzten beiden Tage abzudecken. Die Alternative waere gewesen, 2 zusaetzliche Tage in Alice Springs zu verbringen. Wer schonmal in Alice Springs war weiss, dass die Entscheidung nicht allzu schwer fiel.

Als ich morgens in das Auto meiner Tour stieg stieg ebenfalls die Freude wieder an, als mich 5 huebsche Maedels angrinsten. Dazu stiess dann noch mein fast 5-Tages-Tour Mitglied Chris und unser genialer Reiseleiter Andrew, der wahrscheinlich beste, informativste und witzigste Reiseleiter Australiens. Wir waren wieder recht gemischt mit Chris und Katie aus den USA, Femke und Julie aus Holland, Caramella aus der Schweiz mit italienischen Eltern und aus Italien Francesca. Sehr witzige Gruppe.

Wir fuhren mit Wayoutback, und mein anfaengliches Bedenken aufgrund der Tourabsage wandelte sich dann doch sehr schnell in Begeisterung. Uns wurde Klasse statt Masse geboten, massgeblich beeinflusst von Andrew. Unsere Campingspots waren generell abgelegen von den etlichen anderen Gruppen (am zweiten Abend 6 Kilometer weg von allen anderen, ungestoert mittem im Outback). Andrew ueberedete uns, statt den ueblichen Tourirouten alternative Routen zu gehen, um mehr ueber die Aboriginies, den Uluru (Ayers Rock in der Sprache der Aboriginies) und das Leben, die Kultur, die Rituale und den Umgang dieses Volkes mit der Natur zu lernen. Mit dem Wissen, das ich in den 3 Tagen vermittelt bekam haette ich wahrscheinlich die Haelfte aller Uluru Tourguides an die Wand reden koennen, die hatten naemlich alle erschreckend wenig Plan.

Abends gings dann mit 2 Flaschen (ekelhaftem) Sparkling Wine und ner Dose kaltem Bier zu einem Outlookspot entfernt der Massen, um den Sonnenuntergang ueber Uluru und Kata Tjuta (Olgas) zu beobachten. Dann wurde die erste Nacht in Swags, so einer Art ausrollbarem Bett, unterm Sternenhimmel verbracht. Der befuerchtete Regen blieb aller erwartungen zum Trotz aus. Ab und zu Glueck kann nicht Schaden ;).

Nachdem uns Andy am naechsten Morgen erklaerte, dass der Postkarten Sonnenaufgang mit Farbwechsel beim Uluru ca. einmal im Monat auftritt und definitiv nicht an dem Tag haben wir es uns Abseits der Massen am "Sonnenuntergangslookout" gemuetlich gemacht, und bekamen eine voellig andere Perspektive des Uluru praesentiert. Ein schwarzer Schatten, eingerahmt ein orangenes uns violettes Licht beim Aufgang der Sonne. Verdammt cool, den andren kauf ich mir auf ner Postkarte.

Weiter gings dann zu Kata Tjuta und dem "Valley of the Winds" zu einem 6 Kilometer Walk in der morgendlichen Hitze mit Infos ueber die Rituale am "Maennerfelsen". Kata Tjuta wurde von den maennlichen Aboriginies als Jagdgrund, fuer Sitzungen und Maennerrituale (Saufabende??) genutzt. Genauer geh ich da mal nicht drauf ein ;).

Nach ner weiteren langen Fahrt ueber den Highway im Nirgendwo, begleitet vom guten Musikgeschmack von Andrew gings Abends zum zweiten Camping Spot im Kings Creek Resort. Dort wurden am Lagerfeuer, wieder unterm klaren Sternenhimmel Australiens, die ersten Geschichten aus 10 Jahren Tourguide Leben Andrews erzaehlt, begleitet von den Klaengen von Jack Johnson und Donavon Frankenreiter. Koennte es besser sein? ;)

Am letzten Tag ging es auf einen 8 Kilometer Walk im Kings Canyon bei wiederum bruetender Hitze und einer Menge Infos ueber Flora und Fauna der Region. Die Heimfahrt war dann gespickt von weiteren Geschichten aus Andrews Leben, die ich trotz aller Genialitaet leider nicht widergeben kann, wird sonst leider zu lang ;).

Hmm, vielleicht eine. Auf einer Tour lernte Andy Juergen von Bergen aus Norwegen kennen, dort ebenfalls Tourguide und auf Rundreise in Australien. Da sich die beiden gut verstanden buchte Juergen eine weitere Tour mit Andy. Um die naechsten Touris zu verarschen verband sich Juergen den Arm, Schlinge drum und erzaehlte den Touris, er sei der Tourguide und sei leider verletzt. Darum hat er als Fahrer einen Arbeitslosen aufgegabelt, den er auf der Strasse angetroffen hat, naemlich Andy. Der tat dann sein bestes, um die Touris zu schocken, fuhr in Schlangenlinien, bog staendig falsch ab etc. waehrend Juergen von den Notizen, die Andy ihm vorher gemacht hat, abgelesen hat um die Tour zu moderieren. Wie ein schlechter Tourguide halt.

Nach einem halben Tag, als Juergen die Gruppe ahnunglos zum Mittagessen in ein Pub geschickt hat statt ein Essen zu kochen, die Gruppe schon loslief bevor Andy was sagen konnte und seine Reisegesellschaft die kosten fuer das Essen haette zahlen muessen sind sie in das Pub gerannt und wollten die Sache aufklaeren. Keiner hat ihnen geglaubt. Auch, also Andy die naechsten 9 Tage ueber die Tour moderiert hat und ueber die geologischen Gegebenheiten der Landschaft referiert hat wurde Juergen weiterhin mit Fragen bombadiert und Andy voellig ignoriert. Die haben das bis zum Ende nicht gecheckt.

So Stories sollte man nie weitererzaehlen merk ich grade ;). Ach, wenn ihrs net witzig findet dann lassts halt ;). Wobei ich zu gern noch die Story von dem 70-jaehrigen Englaender erzaehlen wuerde, der die Hose runter lies um auf seinen Hintern P.O. schreiben zu lassen, um eine seit 100 Jahren stillgelegte Poststation zu simulieren, aber ich lass es lieber ;).

Die beiden anderen Touren zu Kings Canyon und Palm Valley waren leider ein Reinfall, da die Tourguides absolut langweilig und unmotiviert waren, die Infos mehr als banal. Gut, kann man nix machen. Vielleicht waere die 5-Tages-Tour auch ein Reinfall geworden, die Gruppe scheisse gewesen und der Tourguide mies. So hatte ich 3 geniale Tage und lag 2 Tage weniger am Pool im Hostel.

Samstag gehts dann nach Neuseeland und die Zeit hier in Australien ist vorbei. Trotzdem es teilweise etwas negativ geklungen haben mag war es eine geniale Erfahrung, das Land ist wirklich verdammt schoen und ich fuerchte, ich hab die schoensten Parts des Landes noch gar nicht gesehen. Fuer alle, die mal nach Australien reisen wollen, reist nicht von Dezember bis Februar. Entweder habt ihr Regenzeit in Cairns oder 40 Grad im Schatten in Alice Springs, und beides kann stressen ;).

Bis denn. Holger

PS: Das mit den Photos auf den Ipod laden klappt ja, ich krieg sie nur nicht mehr runter.. ;). Von der Kamera klappts.

Heute, 9. Februar, Desert Park

Natuerlicher Wasserpark und Sicherheitskontrollen fuer nen Felsen

Wie schon beim letzten Posting erwaehnt ging es am naechsten Tag zu den Josephine Falls. Wir kamen spaeter los, als eigentlich geplant, waren dann aber doch fuer ca. 2 Stunden die einzigsten dort. Josephine Falls sind ein Wasserfall, der anschliessend durch ein Flussbett mit Stromschnellen fuehrt. Von dort aus fliesst das Wasser eine schraege und durch das Wasser glatt geschliffene Felswand hinunter in ein Wasserloch. Von dort aus geht es weiter im Flussbett. Das ganze ist umgeben von dichtem Regenwald. Sieht ziemlich cool aus und macht verdammt Spass, da man die ca. 5 Meter langen Felsen, ueber die das Wasser in das swimming hole fliesst, runterrutschen kann. Schaut halt echt aus wie in nem Center Park, nur eben echt ;). Eigentlich wollten wir noch ein wenig weiter fahren, haben die Zeit dort aber lieber genossen und sind dann zurueck nach Cairns, damit ich noch bisschen Geld ausgeben und meine Klamotten waschen und Tasche packen konnte.

Am naechsten Tag ging dann die gemeinsame Reise von Anke und mir zuende. Beim einchecken wurde ich aufmerksam gemacht, was ich alles nicht in der Tasche haben darf, zum Beispiel Streichhoelzer. Warum auch immer. Dummerweise hatte ich welche im Rucksack, also am Check-in den Rucksack aufgepackt, die Dinger gesucht und in die Hosentasche gesteckt, dort duerfen sie sein.

Als der Rucksack dann auf dem Gepaeckband verschwand fiel mir ein, dass die Kombination von frisch gekauftem weissen Hemd und schlecht verpackter Rotweinflasche evtl. net die Beste sein koennte. Also das nette Maedel am Check in angesprochen. "No worries, mate" Schon klar ;). Kurz danach kam mein Rucksack wieder nach vorne, ich die 2 Flaschen Weisswein in Blasenpapier eingepackt und die Rotweinflasche in den Handgepaeckrucksack gesteckt und den andren mit "Vorsicht Glas" Aufklebern gespickt. Rucksack wieder eingeckeckt und durch die Sicherheitskontrolle, Streichhoelzer vorgezeigt, alles ok.

Dann wurd gesagt, wir muessten uebers Ayers Rock Resort fliegen (das Ding hat nen eigenen Flughafen..) da dort ein Flug abgesagt wurde. Dort also wieder aus dem Flugzeug, durch die Sicherheitskontrolle, Streichhoelzer vorgezeigt, alles ok. Fast. Mein Rucksack zeigt auf dem Bildschirm 2 rote Vierecke, ich bin ein Sicherheitsrisko. Ich haette ne Schere und ein gashaltiges Spray im Rucksack. Scheisse, die Nagelschere hatte ich ganz vergessen als ich Leatherman, Kellnermesser und alle sonstigen, irgendwie gefaehrlich aussehenden Dinge, in den grossen Rucksack gepackt hatte. Das gefaehrliche gashaltige Spray war mein Rasierschaum.. Die gute Frau schlug also vor, entweder die Schere zu konfiszieren oder den Rucksack in den Gepaeckraum einzuchecken. Ich check also neu ein, hab aber wieder mein Rotweinproblem. Bin dann mit ner Flasche Rotwein in der Hand und Streichhoelzern in der Tasche wieder durch die Sicherheitskontrolle und stellte mir vor, wie ich die Flasche Rotwein in der Hand schwenkend mit Nagelschere und Rasierschaum den Ayers Rock attackiere..

In der Stunde Wartezeit am Flughafen vom Ayers Rock Resort reifte dann mein Plan. Nachdem ich mit den Streichhoelzern das Kostuem der Stuardess anzuende trink ich die Flasche Rotwein auf ex aus, zerschlag sie und attackiere mit dem zerbrochenen Endstueck den Piloten. Natuerlich kam alles anders. Nachdem der aeltere Herr vor mir sich lauthals ueber den Platz freut, den er auf den Notausgangssitzen hat, lassen er und seine ebenfalls ca 1,50 grosse Frau sich in die Sitze fallen und brechen mir beim Sitz zuruecklehnen fast die Beine. Da ich waehrend der 30 Minuten Flugzeit bewegungsunfaehig in meinem Sitz feststak wurde aus der Flugzeuguebernahme dann doch nichts. Ich komme wieder..

Voellig begeistert war ich dann, als uns der Busfahrer vom Hostel mit den lange erwarteten Worten empfing: "You won't believe how much rain we had last night. Unbelievable for that time of the year. That's really rare, you can consider yourself als locals to see something like that"

Ach, halt die Klappe.

Trotzdem freute ich mich wie Sau auf meine 5-taegige Outbacktour.

Mittwoch, Februar 01, 2006

Finding Nemo - schnorcheln und tauchen am Great Barrier Reef

Die Nacht in Townsville war ein ziemlicher Spass. Wir haben dort gecampt. Townsville ist schon recht tropisch, Mosquitos gibts hier auch mehr als unten. Ich hab knappe 2 stunden geschlafen, dann haben mich die stiche aufgeweckt (trotz geschlossenem mueckenschutz). Da es so heiss war haben wir ohne schlafsaecke geschlafen. Ab 1 lag ich dann permanent wach, hab um mich geschlagen und stechende Mosquitos ermordet. Anke hat nebendran seelenruhig geschlafen. Gegen 4 hab ich mir den schlafsack trotz hitze bis zur nase gezogen, den ipod in die ohren gestopft und die musik aufgedreht. Trotzdem noch 3 viecher gespuert und gekillt. Nach dem Album lag ich dann wieder ohne musik wach, gegen 6 kurz eingeschlafen. Am naechsten morgen lagen ca 20 tote Mosquitos im Zelt, ich war von stichen uebersaet, anke ausgeschlafen und hatte 3 stiche. Yess..

Haben uns dann kurz in Townsville informiert ueber die Gegend und sind hochgefahren Richtung Cairns. Wollten eigentlich an einem kostenlosen (und duschfreien) Campingplatz bei "The Boulders", einem recht coolen Swimming hole, schlafen. Eine Lehrerin aus dem Kaff hat uns dann noch angeboten, bei ihr zu schlafen, wuerde sie nicht in ner WG mit einer anderen Lehrerin wohnen, die sehr seltsam sei (wechselt abends 3mal die Socken und so zeugs). Sind dann aber noch bis hinter Cairns gefahren zu ellis beach auf nen campingplatz mit traumhaftem strand. Die Nacht hab ich im Auto geschlafen um den Mosquitos zu entgehen. Anke hatte am naechsten morgen auch keine im Zelt. Kein Wunder, ich lag ja nicht drinnen ;).

Weiter gings dann in Richtung Cape Tribulation. Halt gemacht haben wir bei mossman george, wiederum ein swimming hole mit stromschnellen, wo schwimmen aber auch nicht unbedingt erlaubt ist. Waren auch nur kurz im wasser und sind weiter gefahren. Mit der Faehre gings dann ueber den Daintree River. Von den Krokodilen, die dort leben sollen, haben wir nicht viel bzw. gar nichts gesehen. Ein weiteres, sehr cooles, swimming hole gabs bei Mason's. Super klares Wasser, paar Fische und Schildkroeten, schoen im Regenwald gelegen. Der Regenwald bei Cape Tribulation ist uebrigens der aelteste der Welt. Sagt man. Dann gings bis an die aeusserste spitze, die man ohne allrad erreichen kann. Ein deutsches paaerchen meinte, da gaebe es ein cooles swimming hole mit wasserfall, und sowas haben wir schon die ganze zeit gesucht.

Sind also nach der Beschreibung bis zum Strassenende (da ging ein fluss ueber die strasse) gefahren, ueber das gatter geklettert und uns vorher noch am "vorsicht krokodile" schild erfreut, das den Flussrand geziert hat. Mit bisschen kritischem Blick gings dann den Pfad entlang, der nach ein paar Meter auch schon ueberflutet war. Nach 15 Minuten walk im dichten Dschungel kamen wir dann.. an nen alternativen hippie nudisten beach. Zu mindest hat uns dass das auf holz gemalte hinweisschild einer gewissen susanna mitgeteilt. Ausser uns hat sich da aber auch keiner hin verirrt. Mit Gedanken an das Hinweisschild haben wir auch nur ein paar Photos gemacht(wasserfall gab es uebrigens mal wieder keinen) und sind zurueck gelaufen, um am Startpunkt eine Tourigruppe anzutreffen, die quasi direkt neben dem Krokodilschild von ihrem guide zum schwimmen geschickt wurden. Joah..

Das Wetter war gestern super, wohl der erste schoene Tag in Cairns seit 2 Wochen. Heute wars Wetter genial, langsam wirds unheimlich. Wir haben gestern noch eine Schnorcheltour zum Great Barrier Reef gebucht. Zum richtigen, echten ;).

Los gings um 8 uhr bei schon ca. 30 grad im schatten mit sonnenbaden auf dem deck. Vorher wurde gefragt, wer tauchen gehen will. Ich natuerlich ;). Ich hab ja auch kein schiss vor haien. Zu mindest meinte mein dive instructor, die riffhaie seien ca. nen meter lang und haetten vor uns mehr schiss. Sagt der. Die richtigen, echten Haie gaebe es am Great Barrier Reef nicht. Hoff ich ;).

Schnorcheln war cool. Durch den Sonnenschein und das schoene wetter gestern war das meer sau klar, man konnte ca. 30 meter weit schauen und problemlos bis aufs 6-2 meter tief gelegene riff samt bewohnern hinuntergucken. Ich hoffe mal, die Photos werden was, photographieren ist da immer so glueckssache. Die Dinger bewegen sich ja auch. Und man selbst ebenfalls ;).

Dann gings zum tauchkurs. Der natuerlich extra kostete, aber was macht man net alles, wenn man im Urlaub ist.. Der erste kurs war bisschen stressig, staendig Wasser in der Maske und noch bisschen unsicher. Ganz cool wars schon, also hab ich mich noch zum zweiten und bisschen billigeren tauchgang angemeldet, der dann richtig cool war. Kein Wasser in der Maske, atmen ging problemlos und es hat unglaublichen spass gemacht. Haette ich noch 2 tage mehr wuerd ich hier meinen tauchschein machen. Gingen halt nur auf ca 5,5 meter tiefe runter, also alles nicht so dramatisch, und auch nur fuer je ca eine halbe stunde. Aber die erfahrung wars auf alle faelle wert, auch da unser tauchlehrer uns ein paar sachen detailierter zeigen konnte, wir paar sachen auch anfassen durften und nachher wussten was es ist ;) (seegurken, seesterne und so zeugs halt, was da so rumliegt). Leider gabs nur einen kleinen rochen zu sehen, keinen riffhai (den haett ich dann doch gerne gesehen), schildkroeten erst beim losfahren und auch den wally, so ein riesenfisch, der immer auf werbephotos zu sehen ist, haben wir leider nicht entdeckt. Kaum grosse Fische also. Trotzdem wars genial, bunt und faszinierend lebendig. Jederzeit wieder.

Morgen gehts noch mal runter zu den Josephine Falls, ein Wasserfall, in dessen Becken man auf glatten Steinen runterrutschen kann und im Fluss baden kann. Ein natuerlicher Wasserpark quasi ;). Und Krokodilfrei. Trotzdem werden wir schoen Salz einpacken, da in der Gegend gibts naemlich Blutegel ;). Den Rest des Tages werden wir noch im Regenwald verbringen und ich dann mit Klamotten waschen und Tasche packen, Freitag gehts dann nach Alice Springs.

Vielleicht schaff ich es vor Neuseeland nochmal, mich zu melden. Ansonsten. Kia ora ;)

Holger